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Wintertourismus: Können die Folgen der Klimaerwärmung mit Investitionen kompensiert werden?

Climate Press Nr. 15

Die Tourismusverantwortlichen in der Schweiz bewerten die Szenarien von zukünftigem Schneemangel nicht als bedrohend. Auch in tiefliegenden Skigebieten wird zum Teil noch in den Ausbau der Anlagen investiert. Die erwarteten Folgen der Klimaänderung dienen als Begründung für Expansionsstrategien und Investitionen. So entstehen insbesondere künstliche Beschneiungsanlagen und bodenunabhängige Transportanlagen. Geht die Kosten-/Nutzen-Rechnung noch auf?

Wintertourismus: Können die Folgen der Klimaerwärmung mit Investitionen kompensiert werden?

Aktuelle Klimamodellrechnungen lassen erwarten, dass in 30 bis 50 Jahren wahrscheinlich nur Skigebiete oberhalb von 1600-2000 m.ü.M. mit einer über mehrere Jahre ausreichenden Schneedecke rechnen können. Dies würde bedeuten, dass nur noch knapp die Hälfte der heutigen Skigebiete eine genügende Schneesicherheit aufweisen - die meisten davon im Wallis und Graubünden.
Wie weit die Folgen einer Erwärmung mit künstlicher Beschneiung kompensiert werden können, ist unklar. Einerseits kann bei zu warmen Temperaturen gar kein Kunstschnee produziert werden. Anderseits deuten Umfragen darauf hin, dass möglicherweise weniger Skifahrer in die Skigebiete fahren, wenn es an ihren Wohnorten in tieferen Lagen nicht schneit.
Das zu erwartende Ausweichen insbesondere von Tagestouristen in schneesichere Gebiete erhöht dort den Druck zum Ausbau der Spitzenkapazitäten. Dies steigert bzw. erhält zwar die Attraktivität, ist aber langfristig kaum rentabel. Der Ausbau von Anlagen in hochalpinen Gebieten hat eine vermehrte technische und wetterbedingte Anfälligkeit (Permafrost, Windgeschwindigkeiten) zur Folge. Viele Wintersportorte bewegen sich daher mit weiteren Investitionen an oder schon jenseits der Rentabilitätsgrenze.

Quelle: ProClim/ OcCC (Hrsg.), 2003. Wintertourismus: Können die Folgen der Klimaerwärmung mit Investitionen kompensiert werden? Climate Press. Hintergründe der Klima- und Global Change Forschung, Nr. 15.

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