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Science Gateway: das Tor zur CERN-Forschung

Neues Besucherzentrum eröffnet in Genf – barrierefrei, klimaneutral und vollgepackt mit Wissenschaft

Das neue Besucherzentrum “Science Gateway” am CERN ist seit dem 8. Oktober geöffnet.
Bild: CERN

Die Westschweiz ist seit Oktober um eine Touristenattraktion reicher: das neue CERN-Besucherzentrum „Science Gateway“, das auch architektonisch ein echter Hingucker ist. Schon lange gehört das Forschungszentrum CERN in Genf zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Romandie. Die Nachfrage war in den letzten Jahren so gross, dass es bei Weitem nicht alle Besuchswünsche erfüllen konnte. Das neue Science Gateway soll jetzt Abhilfe schaffen: Mit 300 000 bis 500 000 Besucher:innen pro Jahr und Angeboten ab Vorschulalter ist, so hofft das CERN, von nun an für jede und jeden gesorgt. Am 7. Oktober wurde es feierlich in Anwesenheit von Bundespräsident Alain Berset eröffnet.

In den letzten Jahren ist nach dem Entwurf des Star-Architekten Renzo Piano Design Workshops rund 8000 Quadratmeter Science Gateway rund um den „Globe“ gegenüber des CERN-Haupteingangs gewachsen. Der Globe, bisheriger Anlaufpunkt für Besuchergruppen und Ort der Dauerausstellung, war ein Geschenk der Schweiz ans CERN und stammt ursprünglich von der Schweizerischen Landessausstellung 2002. Innerhalb kürzester Zeit ist es zum Wahrzeichen des CERN geworden und wird in Zukunft Ort für temporäre Ausstellungen und Events sein. Und nicht nur Gebäude sind dort gewachsen, sondern auch ein ganzer Wald – Teil des Ziels, das Science Gateway komplett klimaneutral zu betreiben.

Ohnehin versucht die Architektur, Innen und Aussen miteinander zu verbinden. Grosse Fensterflächen im neuen Auditorium, das fast 1000 Menschen fassen kann, geben den Blick frei auf den Wissenschafts-Wald, und die tunnelartigen Röhren, in der die Ausstellungen untergebracht sind, schweben über dem Boden, wie um der Natur keinen Raum zu nehmen und gleichzeitig optisch an den LHC-Tunnel zu erinnern. Zwei solcher Röhren erklären den Besuchern auf leicht verständliche und möglichst immersive und barrierefreie Art nicht nur, wie Wissenschaft am CERN gemacht wird, sondern auch warum. Echte Teile von Teilchendetektoren, ein funktionierender Teilchenbeschleuniger, Exponate zum Ausprobieren, die Geschichte des Universums seit dem Urknall – das alles ist Thema in der Ausstellung. Ergänzt werden die CERN-Röhren durch Kunstprojekte, eine Ausstellung über Quantenphysik, bei der Besucher:innen selbst spielerisch zum Teilchen werden, Wissenschaftsshows und Experimentier-Labore.

Dabei wurden das gesamte von einem Team am CERN in Zusammenarbeit mit externen Beratenden von Instituten und Universitäten entwickelte Konzept, die zentralen Ideen, jedes Exponat und die mehrsprachigen Texte zur Einführung in die verschiedenen Ausstellungen während der Entwicklung systematisch evaluiert. Unter anderem war das die Aufgabe von Daria Dvorzhitskaia, Doktorandin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung IKMZ der Universität Zürich. Als Forscherin auf dem Gebiet der Wissenschaftskommunikation hat sie die für die Ausstellungen vorgesehenen Inhalte mit Gruppen von potenziellen Besucher:innen, darunter auch Schulklassen, getestet und geprüft, ob die Inhalte für sie verständlich und interessant sind. „"Zusammen mit der CERN-Gemeinschaft und vielen externen Experten hat unser Team hart daran gearbeitet, dass die Science-Gateway-Ausstellungen für unsere unterschiedlichen Besucher möglichst niederschwellig sind“, erzählt die Doktorandin. Ausserdem wurde sehr viel Wert darauf gelegt, die Ausstellung barrierefrei und inklusiv zu gestalten. "Unser Ziel war es, sicherzustellen, dass alle in jeder Ausstellung etwas finden, mit dem sie sich beschäftigen können und das ihnen Spass machen kann. So gibt es zum Beispiel neben interaktiven Multimedia-Spielen und authentischen CERN-Objekten auch taktile Elemente, die speziell für blinde und sehbehinderte Besucher entwickelt wurden", sagt sie. Für ihre Dissertation möchte sie nun die Ergebnisse eines Besuchs im CERN Science Gateway systematisch erforschen. Sie interessiert sich besonders für die Interaktionen zwischen den Besucher:innen und den CERN-Mitarbeitenden, die in den Ausstellungen für Fragen und Erklärungen zur Verfügen stehen werden. ­

In das 100-Millionen-CHF-Projekt sind laut Angaben des CERN keine Steuergelder geflossen – es ist komplett durch Geld- und Sachspenden finanziert und soll sich auch weiter so tragen. Der grösste Sponsor ist die Stellantis Foundation, aber auch Schweizer Organisationen wie die Ernst Göhner Stiftung, die Loterie Romande, die Fondation Hans Wilsdorf und Fondation Gelbert und weitere lokale Stiftungen haben das Projekt finanziell unterstützt.

Von nun an soll das Science Gateway an sechs Tagen pro Woche individuelle Besucher und Besuchergruppen empfangen können und mit täglichen Science Shows für lehrreiche Unterhaltung sorgen. Für die Experimentier-Labore und Besuche der Forschungsanlagen, die es auch weiterhin geben wird, muss man sich vorher anmelden (https://visit.cern/labs). Am Wochenende können Besucher:innen aber auch spontan ein solches Lab ausprobieren. Auch hier ist die Bandbreite gross – von schleimigen Detektoren für die ganz Kleinen bis zum Bau einer eigenen Nebelkammer für alle ab 16. Der Eintritt ist nach wie vor gratis.

Barbara Warmbein

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Wissenschaftszentren in der Schweiz

Haben Sie Lust auf mehr Wissenschaft bekommen? Hier kommen einige Wissenschaftszentren in der Schweiz, in einigen davon gibt es sogar Informationen zur Teilchenphysik...

- Technorama in Winterthur https://www.technorama.ch/home

- Verkehrshaus in Luzern https://www.verkehrshaus.ch/startseite.html

- Wissenschaftspavillon der UZH https://www.sciencepavilion.uzh.ch/de.html

- Einsteinhaus in Bern https://www.einstein-bern.ch/de/einstein-house

- Naturhistorisches Museum in Basel https://www.nmbs.ch/home.html

Wussten Sie schon? Das CERN ist eines der Gründungsmitglieder des Schweizer Netzwerks der romanischen Wissenschaftszentren http://www.rezoscience.ch

Das neue Besucherzentrum “Science Gateway” am CERN ist seit dem 8. Oktober geöffnet.
Das neue Besucherzentrum “Science Gateway” am CERN ist seit dem 8. Oktober geöffnet.Bild: CERN
  • Bei der feierlichen Eröffnungszeremonie des Science Gateway: CERN-Ratspräsident Elizier Rabinovici, Bundespräsident Alain Berset, CERN-Generaldirektorin Fabiola Gianotti, John Elkann für den Hauptsponsor Stellantis und Architik Renzo Piano.
  • Bundespräsident Alain Berset und Fabiola Gianotti, Generaldirektorin des CERN, während der Eröffnungszeremonie.
  • Bei der feierlichen Eröffnungszeremonie des Science Gateway: CERN-Ratspräsident Elizier Rabinovici, Bundespräsident Alain Berset, CERN-Generaldirektorin Fabiola Gianotti, John Elkann für den Hauptsponsor Stellantis und Architik Renzo Piano.Bild: CERN1/2
  • Bundespräsident Alain Berset und Fabiola Gianotti, Generaldirektorin des CERN, während der Eröffnungszeremonie.Bild: CERN2/2

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  • Elementarteilchenphysik